Nieder mit dem Krieg!
Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer,

wieder einmal hat sich der Himmel über dem Irak verdunkelt, verdunkelt, um alsdann seinen todbringenden Regen aus Phosphor und Blei, Uran und TNT über das Land zu ergießen. Wieder einmal steht das Land in rotem Glanze, im Schein des Feuers brennender Häuser, Kindergärten, Kläranlagen und Krankenhäuser, in der Flut des Blutes unschuldiger Kinder, Mütter, Väter, Alter und Kranker.

Monate des Debattierens und Planens, Wochen der Beschwichtigung und der Hetzerei haben nun ein Ende: Der Krieg ist da.

Hinweggefegt scheint aller anfänglicher Unmut, beseitigt durch ein einziges Signal zum Angriff. Und so stehen sie nun in einer Reihe, die Mächtigsten dieser Welt, vereint durch die Bande ihrer Lügen, durch ihren Willen zum Krieg, durch ihre Gier auf eine reiche Beute. Keine Entschuldigung, keine Ausrede ist ihnen zu schade, den Friedenswillen der Völker dieser Erde zu ersticken, fanatischen Taumel des Völkerhasses zu entfachen, die Spuren ihrer eigenen Verbrechen zu verwischen.

Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, der Krieg ist ihr Machwerk. Der Krieg, all seine Ursachen, all seine Folgen, ist allein das Machwerk der Profiteure, der Waffenträger, der „gesegneten Befreier“ dieser Welt. Doch nun erklingt ihr heilig gesprochenes Märchen vom gerechten Krieg in einer neuen Melodie. Dies ist die Melodie des Todes, das Klagen tausender Kriegswaisen und Kriegswitwen, das Stöhnen der Flüchtlinge, das Geschrei der Verstümmelten und Verletzten, das Dröhnen der Bomber, das Rasseln der Gewehre, das Donnern der Kanonen und das hässliche Lachen der Generäle, der Präsidenten, Minister, der Akteure der Schlächterei.

Zerfetzt ist ihr Mantel von Demokratie und Humanität. Hinabgerissen vom eigenen Ungestüm, den blanken materiellen Interessen, der Bereitschaft zur Kriegstreiberei. Entblößt hat sie sich, die Fratze der US-amerikanischen und britischen Kriegsmaschinerie, der Hauptzentrale des Massenmords, deren Friedenswillen von jeher soviel wog wie karger Wüstenstaub. Widerwärtig sind die Tiraden, mit denen die westliche Öl- und Kriegselite ihre Raubpolitik verbrämt. Heuchlerisch auch die Gebärden der „Regierungen des Friedens“, die nie entschlossen den Panzern und Soldaten, den Bombern und Zerstörern Einhalt geboten und sogar jetzt noch indirekte Mithilfe (Infrastruktur, Lazarettflugzeuge, Spürpanzer etc.)  anbieten. Einer Komödie gleicht das Spiel der internationalen Gemeinschaft, unentschlossen, machtlos und betrogen sind die Vereinten Nationen. Es torkeln noch heute die „Instanzen des Friedens“, die Blix, Annan und Co., obwohl die Schlinge des Krieges sich bereits erbarmungslos um den Lebensnerv eines leidenden Volkes zieht.

Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, auf die Hekatomben von Opfern und das Zaudern im Angesicht des Mordes kann es für uns nur eine Antwort geben! Entschlossenen Protest und vereinte Empörung. Konsequente Opposition kennt kein Zuspät!

Ruft es aus, Euer „Nein“ zum Krieg im Irak und lasst es schallen durch die Kasernen, durch die Hallen der Panzer und Bomber, über die Reihen der Kriegstreiber, der Kriegswilligen im eigenen Land, über die Märkte, Plätze und Straßen, durch die Kirchen und Schulen, immer und überall.

„Nein“, wenn sie Euch locken und belügen wollen. „Nein“, wenn sie ihre Versprechen brechen, wenn Gelder fließen, wenn Soldatinnen und Soldaten ihr Bündel schnüren, zu den Waffen greifen. „Nein“, wenn sie Euch lehren den Krieg gegen die „Schurken“, den Kampf für die „Sicherheit“. „Nein“ zu den Kriegseliten, wenn sie uns „Frieden, Freiheit, Sicherheit“ bringen wollen, aber Terror, Hass, Gewalt und Unterdrückung sähen.

Für uns kann es jetzt kein Schweigen geben, kein Schweigen für die „Bündnistreue“ und die „Freundschaft“, kein Schweigen für die Geheimdiplomatie, die Bushs und Blairs, kein Schweigen für den Militarismus, kein Schweigen für die Bomben, kein Schweigen für den Völkermord!

Für uns kann es jetzt kein Zurück mehr geben, kein Zurück zur „Normalität“, kein Zurück zu „Tanz und Schlaf“, kein Zurück in den Alltag des Vergessens und Übersehens, kein Zurück zur Routine im Völkermord!

Wie lange noch sollen die Glücksspieler des Öls, der Monopole und der Kriegsindustrie die Geduld der Völker missbrauchen, die Gewissen der Unschuldigen belasten, die Stimme der Mehrheit missachten? Genug und übergenug der Metzelei! Stoppt die Kriegshetzer diesseits und jenseits der Grenzen!

Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, bedenket die Leiden der irakischen Bevölkerung, die Opfer des Krieges und der Unmenschlichkeit, jede Minute, jeden Tag! Folget dem Beispiel der Millionen Kriegsgegner in aller Welt. Leget Eure Arbeit nieder so lange die Zerstörung kein Ende hat! Verharret im Ausstand, für Minuten, Stunden, Tage, bis die Räder der Kriegsmaschinerie rostig und morsch im Sande blockieren! Der Friedensgeist von heute heißt Aufschrei, Demonstration, Blockade, Streik! Den Friedensgeist der Mehrheit werden sie nicht brechen!

  • Hoch die internationale Solidarität!

  • Es lebe der Frieden, es lebe die Freiheit!

Initiative „Jugend gegen den Krieg“ – Postfach 2112 – 65011 Wiesbaden – Tel./Fax 0611.406807

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