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    Der Hammer: Wiesbadener Ordnungsamt will 1250 Euro Bußgeld für Anti-Kriegs-Demo! Keine Kriminalisierung von Friedensdemonstranten! Solidarität  jetzt erst recht! 
 Tausende Menschen haben im März
    2003 in Wiesbaden friedlich gegen den Irak-Krieg demonstriert. Kaum sind die großen
    Anti-Kriegs-Proteste (fürs erste) wieder abgeklungen, meldet sich die Staatsgewalt in der
    CDU-geführten Landeshauptstadt zu Wort und versucht nun exemplarisch einem mißliebigen
    Kriegsgegner eine Geldbuße in Höhe von 1250 Euro aufs Auge zu drücken.  So bekam Hans-Gerd Öfinger,
    stellvertretender ver.di-Bezirksvorsitzender, Mitinitiator der Wiesbadener
    Antikriegsbewegung und Organisator zahlreicher Demonstrationen und Mahnwachen gegen Krieg,
    Ende April 2003 Post von der Ordnungsbehörde. Ihm wird vorgeworfen,
    vorsätzlich" und wohlwissend" eine nicht angemeldete Kundgebung vor
    dem Hessischen Landtag durchgeführt und damit gegen das Versammlungsgesetz verstoßen zu
    haben. Öfinger soll, so der Vorwurf der Polizei, am 24. März 2003 (also 4 Tage nach
    Kriegsbeginn) eine Schülerdemo auf dem Schloßplatz angeleitet und angefeuert"
    und dabei ganz bewußt eine Verletzung der Bannmeile" um das Landtagsgebäude
    in Kauf genommen haben.  Was die Behörde unter Berufung auf
    einen Polizeibeamten anprangert, fand in den Märztagen nach Kriegsbeginn bundesweit
    hundertfach statt und mobilisierte Hunderttausende: Schüler der Mittel- und Oberstufe
    wollten angesichts der Meldungen aus dem Irak nicht auf ihren Schulbänken verharren,
    sondern spontan ihren Protest auf der Straße ausdrücken. An jenem Montag morgen zogen
    Schüler der Albrecht-Dürer-Realschule nach einer in der großen Pause angesetzten
    Anti-Kriegs-Kundgebung auf dem Schulhof zu Fuß in Richtung Stadtmitte los. Sie gaben
    dabei  absolut spontan  die Parole Auf zum Rathaus" aus. Per Handy
    wurden Schüler anderer Schulen informiert und mobilisiert. Hans-Gerd Öfinger, der als Journalist
    die Kundgebung im Schulhof verfolgt und Bilder gemacht hatte, entschloss sich, den
    Schülern seine Hilfe anzubieten. Da die Jugendlichen auf die Schnelle weder Megafon noch
    andere technische Hilfsmittel zur Verfügung hatten, stellte er ihnen seinen Pkw mitsamt
    der Lautsprecheranlage zur Verfügung, die schon bei den Demonstrationen der Vortage zum
    Einsatz gekommen war.  Obwohl in der aufgeheizten Atmosphäre
    der ersten Kriegstage überall spontane Protestaktionen stattfanden und die Polizeikräfte
    sich dabei meistens auch sehr kooperativ zeigten, war dem zuständigen Polizisten die an
    jenem Montag vormittag in Wiesbaden an den Tag gelegte Spontanität nicht geheuer. Zwar
    konnte er in seinen Ermittlungen bislang noch nicht klären, wann bzw. wie der Ö.
    zu den Schülern stieß", hingegen sieht er in der Tatsache, dass binnen einer halben
    Stunde der Lautsprecherwagen vor dem Rathaus stand und sogar vorgefertigte Schilder
    und beschriftetete halbe Bettlaken" und Flugblätter zum Einsatz kamen, einen
    hinreichenden Beweis dafür, dass es sich nicht um eine Spontandemo, sondern nur um eine
    von langer Hand geplante rechtswidrige" Tat handeln konnte.  Wer sind die Verfassungsfeinde? Öfinger, der vor dem Rathaus die
    Lautsprecheranlage für Durchsagen anbot, beschränkte sich zur Überbrückung der
    Wartezeit in einer kurzen Durchsage auf den Hinweis auf Artikel 69 der Hessischen
    Verfassung: (1) Hessen bekennt sich zu
    Frieden. Freiheit und Völkerverständigung. Der Krieg ist geächtet. Und ausgerechnet daraus soll ihm jetzt
    offensichtlich ein Strick gedreht werden  während auf der anderen Seite
    maßgebliche hessische Politiker in diesen Tagen offen den Angriffskrieg gegen den Irak
    unterstützten!  Als er schließlich von einem
    Polizeibeamten unter Hinweis auf die Bannmeile" zum Verlassen des
    Schloßplatzes aufgefordert wurde und als Alternative das auf der anderen Seite des
    Rathauses gelegene, rund 50 Meter entfernte Dernsche Gelände angeboten wurde, zeigte sich
    Hans-Gerd Öfinger kooperativ und forderte die Schüler auf, geschlossen zum Dernschen
    Gelände zu gehen. So geschah es auch. Und von dort aus begann ein Demonstrationszug durch
    die Innenstadt, der an verschiedenen Schulen halt machte und zwei Stunden nach der
    spontanen Solidaritätserklärung der Schulleiterin einer Grundschule endete. Hans-Gerd Öfinger hat einen
    (ebenfalls gegen den Krieg engagierten) Fachanwalt für Verwaltungsrecht eingeschaltet und
    hofft mit dessen Hilfe die Geldbuße abwenden zu können.  Da es sich hier aber offensichtlich um
    den Versuch staatlicher Stellen im CDU-regierten Hessen handelt, einen profilierten und
    engagierten Kriegsgegner zu kriminalisieren und ihn nachträglich für sein unermüdliches
    Engagement und seine klaren Aussagen seit September 2001 zu bestrafen, ist Solidarität
    das Gebot der Stunde. - Keine Kriminalisierung von friedlichen
    Anti-Kriegs-Protesten in Wiesbaden und anderswo! Was tun? Schriftlich und
    fernmündlich Protest einlegen beim   -     Leiter des
    Ordnungsamts der Landeshauptstadt Wiesbaden       Hans-Henning Pohlenz, Konrad Adenauer-Ring 11-13, 65197 Wiesbaden Tel. 0611-314400, Fax 0611-313937, e-mail: 32.ordnungsamt@wiesbaden.de -     zuständigen Dezernenten der
    Landeshauptstadt Wiesbaden        Peter Grella, Konrad
    Adenauer-Ring 11-13, 65197 Wiesbaden Tel. 0611-315900, Fax 0611-317880, e-mail: dezernat.VII@wiesbaden.de oder frank.sand@wiesbaden.de   Spenden für die
    Kosten des Verfahrens und der Solidaritätskampagne   -     Konto Christoph Mürdter, Kennwort
    Solidarität       Konto Nr. 9147306,
    Wiesbadener Volksbank e.G., BLZ 510 900 00. -     Etwaige Überschüsse kommen der
    Wiesbadener Anti-Kriegs-Kasse zugute und werden vordringlich für die Anschaffung einer
    leistungsstärkeren Lautsprecheranlage verwendet.   Solidaritätsschreiben
    und Kopien der Protestschreiben bitte direkt an:   -     Hans-Gerd Öfinger, Postfach 2112,
    65011 Wiesbaden -     Fax 0611 - 406807, e-mail:
    oefinger@web.de   Bitte
    handelt/handeln Sie schnell.  
 Initiative Jugend gegen den Krieg
     Postfach 2112  65011 Wiesbaden   | 
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