Wir kamen leider mit erheblicher
Verspätung in Berlin an, nachdem wir uns extra um vier Uhr in der früh auf den Weg
machten, kamen aber dennoch gerade so in letzter Sekunde richtig auf dem Marsch durchs
Brandenburger Tor bis hin zur Siegessäule. In Berlin angekommen, waren wir auf Anhieb
sehr überrascht, über die Massen von Demonstranten die für den Frieden auf die Straße
gingen, es waren rund 500.000, und angesichts dieser Zahl war es unseren Ermessens ein
geringfügiges Polizeiaufgebot. Die Friedensdemonstration stand ihrem Namen in nichts
nach, da es keinerlei Gewaltakte gab. Unter den Demonstranten herrschte ein sehr
angenehmes soziales und friedliches Klima. Unserer Ansicht nach hätte es auch noch ein
wenig stimmungsreicher sein können, da die komplette Zeit auch ein sehr nachdenkliches
und leicht defensives Klima herrschte, uns fehlten z.B. ein paar mehr lautstarke
Friedensparolen (gegen Bush etc.).
Hingegen sehr positiv und extrem
Auffallend kamen sarkastische und zynische, aber dennoch sehr beeindruckende Kostüme und
Darstellungen hervor.
Sehr schön fanden wir auch die
musikalische Unterstützung von ein paar prominenten Mitdemonstranten wie z.B. Konstantin
Wecker, die Lieder für den Frieden sangen. Die Brisanz des Themas Irak-Krieg und die
Wichtigkeit des Widerstands wurde zudem noch deutlicher, als wir erfuhren, das sich auch
politische Prominenz der Grünen und der SPD unter den Demonstranten befand, was uns
angenehm den Rücken stärkte.
Wir haben durch unsere Verspätung
zwar nur etwa dreieinhalb Stunden an der Demonstration teilnehmen können und sind
insgesamt 18 Std. gefahren, können aber dennoch sagen, das sich diese Anstrengung doch
sehr gelohnt hat, was die Bedeutung der Forderung nach einem klaren Nein der
Bundesregierung betrifft.
Moritz Lendle/Manuel Hummel