Stell Dir vor:
Alle Welt redet vom „Kriegsende“ und von einer „Nachkriegsordnung“ für den Irak.
Und von Deutschland aus geht der Kriegsaufmarsch unvermindert weiter.
In Hessen. Im April 2003. Am hellichten Tage.

Bush feiert das Ende des Saddam Hussein-Regimes und konnte bislang noch keinen Beweis für die Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak vorlegen. US-Truppen sorgen an den Ölquellen für „Ordnung“ und schauen gleichzeitig weg, wenn Krankenhäuser und Botschaften geplündert werden. Und das offizielle Hessen sieht seelenruhig zu (oder schaut weg), wenn die 1. US-Panzerdivision Tag für Tag die todbringende Fracht auf Güterzüge verladen läßt.

Die fertigen Güterzüge sollen bis Antwerpen rollen, wo das Kriegsmaterial auf Schiffe verladen wird – mit Fahrtrichtung Irak. Dies geschieht derzeit Tag für Tag – in Wiesbaden-Erbenheim, Hanau-Wolfgang, Büdingen, Friedberg, Darmstadt und Gießen. Dort stellt die Deutsche Bahn (DB Cargo) die Güterzüge mit Panzern und anderem Kriegsmaterial zusammen. Da der Truppenaufmarsch auch keine Pietät und keine Osterpause kennt, läuft diese Arbeit auch über die Feiertage weiter – bis zum 21. April 2003 (Ostermontag).

Wenn das Hussein-Regime schon zusammengebrochen ist und der Krieg angeblich bald vorbei ist, dann stellt sich die Frage: Wozu diese Militärtransporte an den Golf? Glauben Bush und Blair doch nicht an ein Happy End im Irak? Oder werden sie gar die Drohungen der letzten Tage wahr machen, von ihrem neuen Stützpunkt Irak aus andere Länder wie Syrien oder Iran zu überfallen?

In den 80er Jahren hat die Stadtverordnetenversammlung Wiesbaden zur „atomwaffenfreien Zone“ erklärt. Wo sind denn heute die mutigen Kommunalpolitiker, die Wiesbaden zur kriegsaufmarschfreien Zone machen! Wo sind sie geblieben, die gesetzestreuen Politiker in Stadt, Land und Bund, die feststellen: Angriffskriege sind in Grundgesetz und Landesverfassung geächtet und eine strafbare Handlung!

Wenn Wolfgang Borchert noch leben würde, würde er jetzt nur eines fordern: Sagt nein!

-        Die Bundesregierung hat sich gegen den Irak-Krieg ausgesprochen. Den Worten müssen jetzt Taten folgen. Keine Zurverfügungstellung von Infrastruktur für den Kriegsaufmarsch! Keine Transporte von US-Kriegsmaterial durch die (nach wie vor) bundeseigene Deutsche Bahn AG!

-        Die DGB-Gewerkschaften haben mit 10 Mahnminuten für den Frieden am 14. März 2003 die Ablehnung dieses verbrecherischen Angriffskrieges deutlich gemacht. Jetzt müssen DGB und Bahn-Gewerkschaften alles Notwendige tun, um ab sofort einen Boykott der Militärtransporte sicherzustellen. 

Initiative „Jugend gegen den Krieg“ – Postfach 2112 – 65011 Wiesbaden – Tel./Fax 0611.406807

Flugblatt als pdf-Datei zum Runterladen

Zurück zur Startseite